Viele Arbeiten Werner Knaupps (geb. 1936) gründen auf existentiellen Erfahrungen. In seine Werke fließen intensive Begegnungen mit Krankheit, Leid und Tod ein, die er in den 1970er Jahren als Hilfspfleger im Nervenkrankenhaus Bayreuth und als Pfleger im Sterbehaus der Mutter Teresa in Kalkutta gemacht hat; 1980 arbeitete er im Krematorium seiner Heimatstadt Nürnberg. Ebenso prägend sind die Eindrücke, die Knaupp auf Reisen in extreme Landschaften wie die Sahara und die Antarktis sammelte. Werner Knaupp lehrte von 1986 bis 2001 als Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.
Im Jahr 1983 wurde der Kunstpreis der bayerischen Landeskirche an zwei Künstler verliehen: an den Bildhauer Karlheinz Hoffmann und den Maler Werner Knaupp.
Werner Knaupp erhielt den Preis „in Anerkennung der Darstellung des Menschen in freier künstlerischer Auseinandersetzung durch die kompromisslose Sichtbarmachung der menschlichen Existenz, nicht in ästhetischen Formen, sondern durch Bilder der beschädigten, verletzten Kreatur, die Betroffenheit hervorrufen; Bilder, die nicht trösten wollen, sondern nach Antwort suchen“, wie in der Laudatio heißt.