Als der Arbeitskreis Kirche und Kunst in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Frühjahr 2021 über die Frage beriet, ob und zu welchem Thema das landeskirchliche Kunstsymposium stattfinden kann, entschied man sich dafür, das Symposium auch in diesem Jahr nicht durchzuführen. Die weiterhin angespannte Lage der Pandemie ließ es einfach nicht zu, eine Veranstaltung zu planen, die ganz von der persönlichen Begegnung lebt. Und doch sollte der Kontakt gehalten werden mit den Kunstschaffenden und Kunstinteressierten, die sonst am Symposium teilnehmen. So entstand die Idee zur Ausschreibung eines Kunstwettbewerbs unter dem Motto „12 Zeichen“.
Der Gedanke war eine Art Gemeinschaftswerk: ein Set von einem Dutzend Kunst-Postkarten, geschaffen von Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit der Landeskirche verbunden fühlen. Die Karten sollten zur Adventszeit erscheinen und über das Gottesdienst-Institut Nürnberg verkauft werden. Eingereicht werden konnte je eine Arbeit, in der die Erfahrungen der langen Monate des Stillstands und die Botschaft der Weihnachtszeit eine Rolle spielen – in welcher Weise auch immer. Ob das Werk bereits existierte oder eigens geschaffen wurde, war gleich. Als Preisgeld wurden für jede der 12 prämierten Arbeiten 1.000 Euro ausgelobt, finanziert aus dem landeskirchlichen Kunstfonds.
Die Beteiligung war immens – und sehr erfreulich, zeugte sie doch auch vom Interesse an der Kunst- und Kulturarbeit in unserer Landeskirche. Insgesamt wurden 119 Arbeiten eingereicht, und so fiel der fünfköpfigen Jury Ende Juli 2021 die Entscheidung nicht leicht. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren wurden 12 Werke prämiert. Seit September ist die Postkarten-Edition in einem Geschenkkarton mit Schuber über den Onlineshop des Gottesdienst-Instituts Nürnberg für 7,50 Euro erhältlich.
Herausgegeben vom Kunstreferat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Landeskirchenamt München in Kooperation mit dem Gottesdienst-Institut Nürnberg.
Die prämierten Werke:
Alois Achatz (Regenstauf), Schon in der Nacht sah ich das Licht, 2014, Installation
Nicole Ahland (Wiesbaden), Stille Provinzen #7, 2020, Fotografie
Meide Büdel (Nürnber), Berührung, 2020, Stahl
Andreas Guber (Regensburg), Believe, 2021, Fotocollage
Manuela Hartel (München), Glanz und Asche, 2019, Collage
Gerald Hofmann (Nürnberg), Weder Bildnis noch Gleichnis, 2020, 3D-Buchstaben auf Leinwand
Christoph M. Loos (Köln), Noli me tangere (Schongauer-Baum, 1462) #1, 2021, Zeichnung auf Holzkorpus
Werner Mally (München), Wolke des Nichtwissens, 2020, Zwei Sitzschalen eines Designklassikers
Manfred Mayerle (München), What Did I Do To Be So Red and Grey, 2012, Acryl auf Leinwand
Eberhard Ross (Mülheim), on the nature of daylight (Werkverzeichnis Nr. 06520), 2020, Öl auf Leinwand
Martin Schmidt (München), Lichthof, 2017, Installation, Verpackerei Görisried
Fred Ziegler (Parsberg), Das Gestirn über mir, 2013, Siebdruck